GAPB Neubau und Sanierung Landratsamt Garmisch-Partenkirchen

GAPB Neubau und Sanierung Landratsamt Garmisch-Partenkirchen

2. Bauabschnitt Haus B Sanierung / Umbau Dachaufstockung

Info

Bauzeit: 2016 – 2017
Bearbeitung: Kim Grabbe, Enrica Ferrucci, Beate Häuser, Thomas Schmid
Ort: Garmisch-Partenkirchen
Leistungsphasen 2 - 9
Bauherr: Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Planung: Schwinde Architekten, München
Tragwerksplanung: IB Schwind, Mittenwald
Elektroplanung: IB Taffertshofer, Uffing
Haustechnik: IB Käs, Garmisch-Partenkirchen
Freiflächenplanung: LA Lex Kerfers, Bockhorn
Fotos: Henning Koepke

Westansicht Haus B
Westansicht Haus B

Der Verwaltungsbau aus dem Jahr 1957 wurde umfassend saniert und um ein von den Gebäudekanten zurückgesetztes Geschoss erweitert. Dazu wurde zunächst das bestehende Satteldach abgetragen und durch einen neuen Aufbau ersetzt, bestehend aus Dämmschicht und Leichtbeton mit einer umlaufenden Attika. Auf dieser neuen Deckenplatte entstand in nur kurzer Bauzeit das Laternengeschoss als Holzkonstruktion in Elementbauweise mit einem flach geneigten Dach und einer umlaufenden Vordachzone.

Das neue Dachgeschoss wurde mit bodentiefen Verglasungen ausgestattet, die einen großzügigen Bezug zum Außenraum herstellen. Der breite Dachüberstand und die der Fassade vorgelagerten Stahl-Stützen bilden eine zweite Fassadenebene, in die der Sonnenschutz integriert ist.

Der Außenbereich des Dachgeschosses erhielt einen begehbaren Flachdachaufbau mit Kiesschüttung und einem Belag aus Beton-Gehwegplatten.

Die gewendelte Treppe zum ehemaligen Dachgeschoss wurde abgebrochen und durch eine neue zweiläufige Treppe aus Stahlbeton ersetzt, die das Laternengeschoss erschließt.

Der bestehende Haupteingang an der Ostseite wurde durch den Abbruch des Vordaches zu einem Nebeneingang umstrukturiert und der Eingangsbereich neu gestaltet.

Um die Ästhetik der Fassade aus den späten 50-er Jahren beibehalten zu können, wurden Strategien entwickelt, den Auflagen der EnEV (Energieeinsparverordnung) nachzukommen und dabei bewusst auf eine nachträgliche Dämmung von außen zu verzichten. Fehlstellen im Putz wurden ausgebessert und die Fassade, entsprechend eines zeitgemäßeren Farbkonzepts, neu gestrichen.

Die Holzfenster, große Schwingfenster aus der Entstehungszeit, wurden überarbeitet und ertüchtigt. Die Verglasung wurde ausgetauscht, die Beschläge gangbar gemacht und die Fensterrahmen neu lackiert.

Darüber hinaus bestand bei den Sanitärbereichen der Bedarf, diese neu zu organisieren und umzubauen. Zur Führung der Installationen nach modernen Standards wurden die entsprechenden Deckenfelder aus Lenz-Seibert-Hohlbalkendecken in allen Geschossen abgebrochen und durch Stahlbeton-Decken ersetzt.

In allen Büroräumen wurde die Oberfläche der Wände und Decken ausgebessert und neu gestrichen. Die Bürotüren wurden, soweit dies möglich war, überarbeitet und gemäß Brand- und Schallschutzkonzept ertüchtigt.

Die komplette ELT- und Datenanbindung wurde erneuert, um den Erfordernissen an den Arbeitsplatz von heute gerecht zu werden. Darüber hinaus wurden auch die Heizkörper und die Heizungsinstallationen ausgetauscht. Zur Gewährleistung einer vom Bauherrn geforderten Revisionierbarkeit werden die notwendigen Elektro- und Heizungsinstallationen in Kanälen geführt, welche in eine Heizkörperverkleidung entlang der Außenwände integriert sind.

In den Büros, jeweils auf der Flurseite, wurden über die gesamte Raumbreite Einbauschränke aufgestellt. Diese wurden ebenfalls zur Integration von Installationen genutzt, die bei Bedarf nachgerüstet werden könnten, wie zum Beispiel für die flächendeckende Brandmeldeanlage, die neue LED-Beleuchtung sowie die Sensorik für eine fortschrittliche Gebäudeautomatik.

Die Flurwände und das Treppenhaus waren im Bestand mit einer speziellen Putztechnik - dem Stucco Lustro Veneziano - versehen, welcher soweit wie möglich erhalten und überarbeitet werden sollte. Wo das nicht möglich war, musste der Stucco großflächig erneuert werden. Zudem ziert im Erdgeschoss ein Wandgemälde aus Spachteltechnik Eingangsbereich, das aufwendig restauriert wurde.

Die Treppenstufen des Haupttreppenhauses wurden überarbeitet, das Stahlgeländer dem heutigen Standard angepasst. Die Flurtüren zum Treppenhaus wurden durch neue Brandschutztüren ersetzt.

Die bestehenden Bodenbeläge und -aufbauten wurden überall entfernt und ersetzt.

Im Kellergeschoss wurde die gesamte Versorgung des Gebäudes neu geordnet. Der zuvor beschriebene Austausch sämtlicher Elektro-, Daten- und Versorgungsleitungen machte neue Trassen und Steigschächte erforderlich, welche nach Möglichkeit in Einbaumöbel integriert wurden.

Die Sanierung des Nachbargebäudes A beginnt im Anschluss an die Fertigstellung von Gebäude B.